Die Papierfischchen-Experten klären auf
Papierfischchen - alles, was Sie wissen müssen
Papierfischchen (oft auch Papierfische genannt) sind ungeliebte Mitbewohner, die sich leider zunehmend in Europa verbreiten. Sie ähneln den Silberfischen, sind aber Schädlinge. Sie hinterlassen Schäden an Büchern, Dokumenten, Tapeten und Kleidung. Erfahren Sie hier, wie Sie Papierfischchen erkennen und loswerden können.
Papierfischchen sind klein, wendig, nachtaktiv und treten oft in größeren Gruppen auf – und sehen Silberfischchen zum Verwechseln ähnlich. Im Gegensatz zu Silberfischchen sind Papierfischchen aber echte Schädlinge – denn, wie es der Name schon verrät, ernähren sie sich bevorzugt von stärke- und zellulosehaltigen Dingen. Dazu zählen zum Beispiel Bücher, Dokumente, Fotos, Gemälde und Tapeten. Hinzu kommt der Ekel, den man vor den Urtieren entwickeln kann.
Grund genug also, die Tiere loszuwerden. Zuerst einmal muss aber sichergestellt werden, dass es sich wirklich um Papierfischchen handelt – denn jede Fischchen-Art ist anders zu bekämpfen.
Was genau sind Papierfischchen?
Papierfischchen, deren lateinischer Name „Ctenolepisma longicaudata“ lautet, gibt es schon seit über 300 Millionen Jahren auf der Erde. Evolutionär entstanden sie, bevor die Insekten Flügel entwickelten und gelten daher als Urinsekten. Sie gehören zur Familie der Schuppenfischchen (Lepismatidae), zu denen auch das Silberfischchen zählt.
Schon im frühen 19. Jahrhundert wurden sie in Südafrika und Australien als Schädling in Innenräumen beschrieben. Außerhalb von Gebäuden wurden Papierfischchen nicht mehr gesichtet, weshalb sie „synanthrop“ leben, also nur in menschlichen Behausungen. In den letzten Jahren haben sich sich auch in Europa verbreitet und sind auch in Deutschland auf dem Vormarsch.
Bei Papierfischchen handelt es sich um nachtaktive Insekten, die helles Licht meiden. Tagsüber kann man sie an dunklen Zufluchtsorten finden, zum Beispiel in Möbeln, Regalen und Bücherregalen, hinter verschiedenen Gegenständen, Sockelleisten oder anderen kleineren Hohlräumen. Papierfischchen passen durch kleinste Ritzen – zum Beispiel ein klitzekleiner Spalt zwischen Wand und Lichtschalter-Dose. Nachts verlassen sie dann ihre Verstecke und und gehen auf Nahrungssuche.
Die verwandten Silberfischchen lieben eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und sind deshalb vor allem im Bad oder in der Waschküche anzutreffen. Papierfischchen hingegen kommen auch mit einer geringen Luftfeuchtigkeit gut klar und haben deshalb im Haus keinen bevorzugten Raum, sondern sind deshalb fast überall im Haus zu finden – sogar in der Garage. Sie laufen ohne Probleme auch Wände hoch und können sich auch an der Decke festhalten.
Ein Befall ist – wenn er nicht schon sehr stark ist – schwierig mit bloßem Auge festzustellen. Meist wird das Vorhandensein von Papierfischchen erst dann entdeckt, wenn sich schon eine ordentliche Population gebildet hat und eine sorgfältige Bekämpfung notwendig wird. Welche Maßnahmen gegen Papierfischchen wirklich helfen, erfahren Sie weiter unten.
Wie sehen Papierfischchen aus?
Papierfischchen werden (ohne Fühler, also nur der Körper) bis zum 18mm lang. Die Farbe ist leicht gesprenkelt, die Schuppen sind in Braun- und Grautönen gehalten. Im Vergleich zu den gewöhnlichen Silberfischen erscheint ein Papierfisch weniger silbern und eher matt. Am Ende des flachen, länglichen und deutlich spitz zulaufenden Bauches befinden sich drei auffallend lange schwanzartige Filamente. Der mittlere zeigt direkt nach hinten und ist etwa so lang wie der Körper, während die beiden anderen Filamente meist direkt zu den Seiten zeigen. Der Kopf hat zwei lange Antennen und zwei kleine Oberkieferpalpen. Sie sehen also aus wie ein größeres, dunkleres und matteres Silberfischchen.
Allerdings durchlebt ein Papierfischchen – wie jedes Lebewesen – unterschiedliche Entwicklungsstadien. Die jungen Fischchen werden als Nymphen bezeichnet. Diese sind viel kleiner (oft auch nur weniger Millimeter groß) und meist sehr hell, manchmal erscheinen sie sogar nahezu durchsichtig. Die Ur-Insekten häuten sich zudem regelmäßig, sodass die Farbe manchmal heller und die Schuppen glatter sind.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob bei Ihnen Papierfischchen oder Silberfischchen vorliegen, dann schauen Sie hier vorbei: Unterschied Silberfischchen und Papierfischchen.
Wie man Papierfischchen bekämpfen kann
Sie möchten Papierfischchen bekämpfen bzw. loswerden?
Die schlechte Nachricht zuerst: Haben Sie Papierfischchen im Haus, dann ist es nicht einfach, sie wieder loszuwerden. Nun die gute Nachricht: Es ist mit den richtigen Mitteln und sorgfältig durchgeführten Maßnahmen möglich!
Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Loswerden von Papierfischchen leider eine zeitintensive Angelegenheit ist. Es gibt leider kein Wundermittel, das die Fischchen innerhalb weniger Tage mit einer einfachen Anwendung beseitigt. Auch die üblichen „Köderdosen“ helfen als alleinige Maßnahme leider nicht. Mit einer Kombination verschiedener Maßnahmen lässt sich ein Befall aber in den Griff kriegen.
Der Maßnahmen-Mix macht die Wirkung
Entscheidend bei der Bekämpfung von Papierfischchen ist ein Mix aus verschiedenen Maßnahmen, die allesamt gleich wichtig sind:
- Hygiene und Reinigung
- Verstecke möglichst verschließen
- Bekämpfungsmaßnahmen wie Gel oder Spray einsetzen
- Wichtige Unterlagen, Dokumente und Co. schützen
- Bestandskontrolle (Monitoring) durchführen
Hygiene und Reinigung: Nahrung entziehen
Papierfischchen ernähren sich nicht nur von Papier, sondern benötigen zum Beispiel auch Proteine und Fett. Diese bekommen Sie unter anderem von Krümeln oder toten Insekten. Deshalb ist es sehr wichtig, regelmäßig zu Staubsaugen und auch feucht zu wischen. Auch und vor allem unter Möbeln, unter dem Bett und an den Sockelleisten.
Sobald die Bekämpfungsmaßnahmen (dazu kommen wir gleich noch) Wirkung zeigen, werden tote Papierfischchen auf dem Boden liegen. Diese sollten Sie zügig und regelmäßig entfernen, denn Papierfischchen essen auch tote Artgenossen.
Verstecke möglichst verschließen und Bewegung eingrenzen
Papierfischchen verstecken sich tagsüber in engen Hohlräumen. Diese sollten Sie möglichst verschließen. Dadurch vermeiden Sie auch, dass sich die Tiere stark vermehren. Die Tiere leben nicht nur in der Nähe des Bodens, sie können auch Wände, Decken und Möbelstücke erklimmen! Dichten Sie deshalb offene oder rissige Fugen und Spalten mit Silikon oder Acryl ab. Die Rückzugsorte können Sie zum Beispiel so verschließen:
- Sockelleisten mit Silikon abdichten
- Risse in Trockenbauwänden schließen
- Teppiche (temporär) entfernen
- Wandbilder (temporär) entfernen
Wir haben auch die Beine von unserem Bett, Bücherregale, Kommoden und Sessel mit doppelseitigem Klebeband abgeklebt. So gelangen die Papierfische erst gar nicht ins Bett, eines der persönlichsten Bereiche, an die Unterwäsche oder an wichtige Unterlagen.
Ebenfalls ratsam ist es, die Bewegung der Papierfischchen von Raum zu Raum einzudämmen. Dazu kleben Sie doppelseitiges Klebeband zwischen die Türschwellen. Zuerst muss man sich etwas daran gewöhnen, um nicht selber darauf zu treten, aber das hat man nach einer Zeit drin. Durch das Klebeband verhindern Sie, dass sich die Fischchen weiter ausbreiten. Wichtig ist, dass Sie das Klebeband regelmäßig austauschen, denn durch zu viel Staub verliert es an Klebkraft.
Papierfischchen mit Gel und Spray bekämpfen
Die beste Hygiene und alles Klebeband der Welt wird den eigentlichen Befall nicht beseitigen. Hier geht es leider nicht ohne Chemie, doch die ist dafür zum Glück wirksam! Wichtig ist, dass Sie darauf achten, die richtigen Mittel einzusetzen.
Die meisten Silberfisch-Mittel, „All-in-One-Insektenvernichter“-Produkte und normale Köderdosen sind gegen Papierfischchen wirkungslos!
Um Papierfischchen zu bekämpfen gibt es aber mittlerweile sehr gute Mittel, mit denen Sie das Problem in den Griff bekommen können.
Die Herausforderung ist, dass sich die Papierfischchen sehr gut in Ihren Rückzugsorten verstecken und auch sehr lange ohne Nahrung auskommen. Zudem werden in den Verstecken auch sehr wahrscheinlich Eier liegen, sodass Nachwuchs kommen kann. Deshalb benötigen die verwendeten Mittel eine Langzeit-Wirkung – so können diese über eine längere Zeit wirken und auch die Fischchen erreichen, die erst nach und nach aus den Verstecken kommen.
Sie können diese Maßnahmen auch leicht selbst durchführen, wenn Sie unsere Tipps beherzigen. Dafür benötigen Sie nicht unbedingt einen Kammerjäger. Leider kennen sich übrigens viele Kammerjäger immer noch nicht ausreichend mit Papierfischchen und deren Eigenschaften aus.
Spray zur Papierfischchen-Bekämpfung
Es gibt spezielles Spray, das Sie lokal anwenden können und das eine Langzeitwirkung hat. Es hält mehrere Wochen und beinhaltet ein Kontaktgift. Sobald ein Papierfischchen mit dem gesprühten Produkt in Berührung kommt, nimmt der Körper das Gift auf. Nach kurzer Zeit verendet das Ur-Tier. Wichtig ist, dass das Gift auf mögliche Laufwege und Versteck-Ausgänge gesprüht wird. Nach dem Sprühen sollten Sie die Räume gut lüften. Sprühen Sie es am besten auf:
- Sockelleisten (!)
- Dichtungen und Hohlräume von Zimmertüren
- Dichtungen und Hohlräume von Fenstern
- Bei geschlossenen Böden zwischen die Türschwellen
- Vergessen Sie Garage und Wintergarten nicht
Vermeiden Sie hingegen das Spray auf bzw. bei:
- Tapete und saugfähige Untergründe
- Unbehandelte Holzmöbel
- Küchenschränke und in der Nähe von Lebensmitteln
Wir können das Envira Silberfisch-Spray absolut empfehlen. Es ist zwar für Silberfische ausgeschrieben, aber es funktioniert super auch gegen Papierfischchen! Das hat auch unsere eigene Erfahrung in unserem Wohnhaus gezeigt – bereits am nächsten Tag lagen die ersten Fischchen tot an den Sockelleisten.
Nach ca. acht bis zwölf Wochen sollten Sie das Spray erneuern, falls Sie dann noch Fischchen vorliegen haben. Das Spray ist auf Wasserbasis, geruchlos und hinterlässt keine Flecken. Auch auf Laminat oder Parkett kann es angewendet werden!
Ebenfalls empfehlen können wir das Fischchen-Spray von Gerobug.
Gel zur Papierfischchen-Bekämpfung
Das Ausbringen von speziellem Köder-Gift-Gel ist eine weitere wichtige Maßnahme. Dieses Gel trocknet nach dem Auftragen aus und wird hart. Wenn die Papierfischchen das Gel anknabbern bzw. essen, sterben sie nach kurzer Zeit. Schaffen Sie es noch in das Versteck zurück, dann besteht die Chance, dass die dortigen Fischchen das dann tote Exemplar essen und sich ebenfalls vergiften.
Das Gel können Sie überall dort einsetzen, wo das Spray nicht ratsam wäre oder es optimal ergänzt (je nach Schwere des Befalls), zum Beispiel:
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- Um Steckdosen und Lichtschalter
- Um Einbau-Spots
- An Treppenstufen und anderen Hohlräumen
- In Bücherregalen und Möbeln
- Auf Fensterbänken und in Türdichtungen
- Hinter Bildern, sofern diese nicht abgehängt werden
- Hinter Schränken und Regalen
- An und unter den Sockelleisten
Papierfischchen haben keinen guten Geruchssinn und können das Gel deshalb nicht gut wahrnehmen. Um die Chance zu erhöhen, dass ein Fischchen auf das Gel trifft, muss es deshalb in sehr kleinen Punkten und mit einem sehr geringen Abstand (von nur 5 - 10 cm) ausgebracht werden. Dafür wirkt der Köder aber auch bis zu sechs Monate.
Es gibt aktuell unseres Wissens nach nur ein Gel, das wirklich gegen Papierfischchen hilft. Die Wirkung des Gels wurde auch in einer wissenschaftlichen Abhandlung vom norwegischen Gesundheitsministerium bestätigt.
Dabei handelt es sich um das Gel Maxforce Platin von Bayer.
Lassen Sie sich nicht von der Bezeichnung „Schaben-Gel“ in der Beschreibung verwirren. Das Gel hilft wirklich gegen Papierfischchen, das hat auch Bayer in einer Studie getestet: zum Artikel. Auch unser Einsatz des Gels hat gezeigt, dass es gegen Papierfischchen wirkt. Der Wirkstoff heißt „Clothianidin“.
Tests mit diesem Gel-Gift zeigten laut Norwegischen Gesundheitsministerium mehr als 90% Populationskontrolle innerhalb von 10 bis 12 Wochen. Vergleichbare Ergebnisse wurde in den Niederlanden bei der Verwendung beobachtet. Ein wichtiger Erfolgsfaktor sowohl der Norweger als auch Holländer waren, wie oben schon beschrieben, gleichmäßig verteilte, kleine Tröpfchen von Ködern, um die Wahrscheinlichkeit der Aufnahme durch die Papierfischchen zu erhöhen.
Zur Verteilung des Gels ist eine Köder-Pistole empfehlenswert. Damit lässt sich das Gel fein und genau aus der Kartusche entnehmen und aufbringen. Sowohl das Gel als auch die Pistole sind bei eBay erhältlich.
Papierfischchen mit Temperatur bekämpfen: Erhitzen oder Einfrieren
Papierfischchen halten keine längeren Temperaturen unter 0°C oder über 35°C aus. Deshalb können die Schädlinge auch mit Temperatur bekämpft werden. Nun ist es aber schwierig, ein ganzes (bewohntes) Haus auf 0°C Kerntemperatur abzukühlen oder auf 35°C Kerntemperatur (also auch in den Wänden) aufzuheizen.
Für die Hitzebehandlung eines Hauses gibt es in der Tat spezielle Geräte, die das mit entsprechender Energie und Zeit schaffen. Das ist allerdings nur für unbewohnte und unmöblierte Häuser geeignet, denn die Temperatur muss auch in der letzten Ritze zwischen den Wänden erreicht werden. Dafür ist im Gesamten eine sehr hohe Lufttemperatur erforderlich. Unter einer solch hohen Temperatur leiden dann aber auch Möbel, Deko-Gegenstände, Elektrogeräte, Baumaterialien und Co.
Um befallene, kleinere Gegenstände zu retten, kann ein Einfrieren sinnvoll sein. Das ist besonders für Bücher und Dokumente geeignet und setzt sich deshalb auch in Archiven immer mehr durch. Dafür werden die Gegenstände möglichst luftdicht verpackt und anschließend mindestens zwölf Stunden in ein Tiefkühlfach gelegt, das -20°C erreicht. So können Neuzugänge in Archiven durch das Einfrieren „dekontaminiert“ werden.
Wichtige Unterlagen und Gegenstände schützen
Ein Tipp, der uns besonders am Herzen liegt: Schützen Sie wichtige Unterlagen, liebgewonnene Bücher, Fotos und Fotoalben vor den Papierfischchen! Kaufen Sie sich Plastikdosen (möglichst glatt von außen) mit Deckel und deponieren Sie Ihre Unterlagen dort drin. Wenn Sie diese nun noch auf einen Hocker oder auf ein Möbelstück stellen, bei dem Sie die Beine mit doppelseitigem Klebeband beklebt haben, erreichen Sie eine hohe Sicherheit. Wenn Sie sich direkt Kisten auf Rollen und mit geschlossenem Boden (wichtig) kaufen, dann sinkt das Risiko, dass Papierfischchen in die Kisten bzw. Boxen gelangen, noch weiter!
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Was nicht zuverlässig wirkt:
Hausmittel, Lavendel und Co. gegen Papierfischchen
Hausmittel gegen Papierfischchen soll es angeblich so einige geben. Aber leider wirken diese nicht zuverlässig und in der Zeit, die man die Hausmittel testet, können sich die Fischchen munter weiter vermehren.
Angeblich soll Backpulver mit Zucker vermischt helfen. Das stimmt auch in gewisser Weise, denn wenn die Fischchen dies essen, quellen sie auf und sterben. Dafür müssen Sie aber das Backpulver-Zucker-Gemisch fast flächendeckend in den Räumen verteilen und das ist eine ganz schöne Sauerei.
Lavendel soll ebenfalls helfen. Auch das ist nicht ganz falsch, denn Papierfischchen scheinen den Geruch von Lavendel nicht wirklich zu mögen. Nur wird man mit Lavendelsäckchen und Lavendelöl zwar bestimmte Bereiche beduften können, aber da Papierfischchen keinen guten Geruchssinn haben, ist die Wirkung nur sehr lokal. Zudem wird man sie damit nicht zum Ausziehen bewegen – wo sollen sie auch hin? Ein paar Lavendel-Säckchen im Kleiderschrank oder am Nachttisch schaden natürlich nicht – und wenn es auch nur die Papierfischchen-strapazierten Nerven beruhigt.
Das Problem in Mehrfamilienhäusern
Die kleinen Ur-Tiere lassen sich nicht von Wohnungstüren abhalten. Wenn Ihr Nachbar also Papierfischchen hat und nichts dagegen tut, dann können Sie in Ihrer Wohnung noch so viele Maßnahmen durchführen – die Wahrscheinlichkeit, dass ein paar Fischchen wieder neu bei Ihnen einziehen, ist gegeben!
In großen Gebäuden wie Mehrfamilienhäusern kann es deshalb auch entscheidend sein, mit einem aufgeschlossenen und kooperativen Ansatz zwischen allen Beteiligten vorzubeugen und die Ausbreitung und den erneuten Befall zu begrenzen.
Papierfischchen sind Schädlinge!
Papierfischchen können großen Schaden an Büchern, Fotos, Dokumenten, Bildern und Kleidung anrichten, da sie diese ankauen und ankratzen. Das ist sowohl für einen privaten Haushalt sehr ärgerlich – aber erst recht für Bibliotheken, Museen und Kunstsammlungen gefährlich.
Deshalb ist es wichtig, dass ein Befall möglichst schnell behoben wird und dass in Archiven Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um keine Papierfische einzuschleppen.
Hinzu kommt, dass das Leben mit Papierfischchen auch zu einer psychischen Belastung werden kann!
Woran erkenne ich einen Papierfischchen-Befall?
Da die Tiere nachtaktiv und lichtscheu sind, ist ein Vorkommen nicht immer direkt ersichtlich. Sobald Sie Fraßspuren an Tapete, Büchern oder Dokumenten entdecken, haben Sie höchst wahrscheinlich Papierfischchen. Haben Sie bereits einen starken Befall, so sehen Sie die Tiere wahrscheinlich auch tagsüber mal oder vor allem in der Dämmerung.
Kontrollieren Sie Buchrücken und Co. gründlich und stellen Sie Klebefallen auf. Hiermit können Sie beobachten und analysieren, ob – und wenn ja welche – Fischchen vorhanden sind. Wichtig: Papierfischchen haben keinen starken Geruchssinn. Aus diesem Grund eignen sich Klebefallen nicht als Methode, um die Papierfischchen auf Dauer loszuwerden – denn dafür ist die Wirkung zu gering! Nicht jeder Papierfisch in der Nähe der Falle wird auch dort hinein gehen. Aber für ein Monitoring ist die Methode wichtig. Stellen Sie lieber ein paar Fallen mehr auf, damit Sie eine besser Abdeckung im Raum erreichen.
Das Produkt, das wir Ihnen unten verlinkt haben, funktioniert auch super für das Monitoring von Papierfischchen, auch wenn etwas anderes in der Produktbeschreibung steht.
Stellen Sie die Klebe-Fallen in Raumecken, an Sockelleisten und in Bücherregale, möglichst in die Laufwege der Urtiere. Sie bleiben dann an den Fallen kleben, sodass Sie einen Befall erkennen können. Natürlich bleiben auch Haare und Flusen daran hängen. Das bleibt leider nicht aus, tut der Wirkung der Falle aber keinen Abbruch.
Klebefallen zur Bestandskontrolle (30 Stück)
In Haus und Wohnung gibt es die perfekten Bedingungen für Papierfischchen
Die bevorzugte Temperatur: 20 - 26°C
Papierfischchen bevorzugen Temperaturen von 20°C bis 26°C. Temperaturen unter 20°C verzögern den Lebenszyklus, da die Zeit in jedem Entwicklungsstadium bei unter 20°C länger wird. Die Entwicklung stoppt bei 16°C. Iim Gegensatz zu den kleineren Nymphen, die nach einigen Wochen bei 10°C sterben, überleben die größeren Papierfischchen Temperaturen bis 0°C. Die zum Schlüpfen und Entwickeln benötigte Zeit wird reduziert, wenn die Temperatur auf 30°C steigt. Die Aktivität nimmt auch über 24°C ab, kurz vor dem Wendepunkt zwischen schneller Entwicklung und Überlebenszeit. Dies weist darauf hin, dass die optimale Temperatur nahe bei 24°C liegen könnte.
Im Vergleich zu Bettwanzen, die auch als Schädlinge in Innenräumen auftreten, scheint die Toleranz gegenüber Hitzestress gering zu sein. Hitzestressexperimente weisen darauf hin, dass Papierfische eine beträchtliche Sterblichkeit erleiden, wenn sie für einige Zeit 35 bis 40°C ausgesetzt werden, und dass sie bei Temperaturen über 40°C nur Stunden überleben.
Sie benötigen weniger Luftfeuchtigkeit als Silberfischchen
Bei trockener Witterung überleben Papierfischchen einige Zeit, benötigen aber auf Dauer 55% Luftfeuchtigkeit. Selbst mit Zugang zu Nahrung überleben sie bei 45% nicht länger als ein paar Wochen, bei 50% maximal einen Monat und bei 55% mehr als 3 Monate. Eier und die frühen Stadien haben strengere Feuchtigkeitsanforderungen und sterben sogar noch schneller bei Werten unter 55%. Die Luftfeuchtigkeit ist schnell erreicht, nicht nur über die normale Luft, sondern auch lokal, z. B. durch das Putzen oder auch Kochen.
Papierfischchen finden nahezu überall Nahrung
Papierfischchen können große Entfernungen zurücklegen, um Nahrung zu finden, aber wenn sie auf eine gute Quelle stoßen, neigen sie dazu, in deren Nähe zu bleiben. Sie können auch wochenlang ohne Nahrung überleben.
Sie ernähren sich bevorzugt von stärke- und zellulosehaltigen Gegenständen, aber auch von Krümeln, Haaren und sogar von toten Artgenossen. Papier alleine genügt als Nahrung nicht, denn sie benötigen auch Protein und Fett. Zur Nahrung zählen unter anderem:
- Papier, Pappe, Fotos, Tapete
- Tote Insekten und tote Papierfischchen
- Brotkrümel, Getreide, Samen
- Zucker
- Baumwolle und Leinen
Deshalb ist es wichtig, regelmäßig und gründlich sauber zu machen. Vor allem das regelmäßige Staubsaugen (besonders sorgfältig auch an den Sockelleisten) ist ratsam.
Häufige Fragen und Antworten zu Papierfischchen
Wo legen Papierfischchen Eier?
Die Weibchen legen ihre Eier in dunkle Spalten und an rauen Oberflächen ab. Das können zum Beispiel Hohlräume hinter Sockelleisten sein, hinter Steckdosen, Treppenstufen, Buchrücken und Möbelritzen sein. Die Eier sind sehr klein.
Wie viele Eier legt ein Papierfischchen?
Die Fischchen benötigen ca. drei Jahre, um die Geschlechtsreife zu erlangen und legen dann ca. 50 Eier pro Jahr. Bei Raumtemperatur dauert es ca. zwei Monate, bis ein Fischchen aus dem Ei schlüpft.
Wie kommen Papierfischchen in die Wohnung?
Das Online-Shopping hat viele Vorteile – Zuhause auf dem Sofa sitzen, eine große Auswahl vergleichen und innerhalb weniger Tage das Bestellte erhalten. Durch den regen Versand von Kartonagen besteht aber leider die Gefahr, sich Papierfischchen ins Haus zu holen. Denn diese lieben zum Beispiel die Hohlräume in Wellkartons und reisen so in Verpackungen, Umzugskartons und Archivboxen umher. Auch in Buchrücken von Büchern aus Lagern oder Antiquariaten fühlen sie sich wohl.
Sie sollten deshalb Verpackungsmaterial umgehend entsorgen.
Papierfischchen können aber auch von den Nachbarwohnungen in die eigenen vier Wände gelangen.
Fressen Papierfischchen auch Kleidung?
Leider ja. Papierfischchen können auch Schäden an Kleidung anrichten, wobei es ihnen hier vor allem Kleidung aus pflanzlichen Stoffen, wie z. B. Baumwolle, Leinen und Flachs angetan haben.
Wie alt werden Papierfischchen?
Es gibt unterschiedliche Angaben zur Lebensspanne von Papierfischchen, diese variieren zwischen sechs und acht Jahren.
Sind Papierfischchen gefährlich?
Ja und nein. Direkte gesundheitliche Schäden können Papierfischchen nicht auslösen, sie beißen nicht, sie stechen nicht und sie übertragen auch keine Krankheiten.
Allerdings können Asthmatiker und Allergiker Probleme durch sie bekommen, da sie Proteine und Fäkalien (auch, wenn sehr klein) hinterlassen. Das ist zwar selten der Fall, aber möglich. Zudem kann das Leben mit einem starken Papierfischchen-Befall sehr belastend und anstregend sein.
Unsere Top-Tipps gegen Papierfischchen
Das hier sind die vier sinnvollsten Produkte zur Bekämpfung von Papierfischchen. Wichtig ist, dass die Produkte sorgfältig aufgetragen bzw. angewendet werden und das weitere Maßnahmen, wie z. B. regelmäßiges Staubsaugen und Putzen, Abdichten von Verstecken etc. durchgeführt werden.
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Wie holt man sich Papierfischchen ins Haus?
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Sind Fischchen Schädlinge?
Sind Fischchen, wie Silberfische oder Papierfischchen, Schädlinge, Lästlinge oder Nützlinge? Darauf gibt es keine allgemein gültige Antwort, denn es kommt auf die Art der Fischchen